Montag, 22. Oktober 2012

Rezension "Liberty 9"

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone
Autor: Rainer M. Schröder
Verlag: cbj
Seitenzahl: 490
ISBN:  978-3570154649
Einbindungsart: Gebunden
Preis: 18,99 €
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Zum Inhalt:
Kendira lebt in Liberty 9. Abgeschottet, "geschützt" vor der Außenwelt. Zusammen mit ihren Freunden führt sie ein recht friedliches Leben. Leider bedeutet dieses friedliche Leben auch, dass die Jugendlichen lediglich das zu sehen bekommen, was ihre Oberen ihnen erlauben. Bücher werden verändert, überhaupt wird die Auswahl an Büchern stark verkleinert es werden keine Meinungen akzeptiert, die nicht den Grundsätzen entsprechen und die Jugendlichen dürfen in ihrer Freizeit nur vorgeschriebenen Aktivitäten nachgehen. Es herrscht also ein totalitäres System, welches zumindest bis zu einem bestimmten Punkt von allen Anwesenden akzeptiert wird. Aufgrund des strengen Tagesablaufes kommen die Jugendlichen gar nicht auf die Idee Gedanken zu haben, die nicht erwünscht sind. Und doch gibt es immer wieder einige Mitglieder von Liberty 9, die die strengen Verhaltensregeln und die harten Bestrafungen nicht akzeptieren wollen. Als Kendira Dante begegnet, merkt sie, dass genau er so ein Zweifler ist und lässt sich davon anstecken. Gemeinsam planen sie gegen Liberty 9 vorzugehen.

Meine Meinung:
Puh, diese Rezension zu verfassen fällt mir wirklich nicht leicht. Leider muss ich sagen, dass Liberty 9 mit die langweiligste Dystopie war, die ich bisher gelesen habe. Vielleicht sind meine Ansprüche auch mittlerweile ein bisschen hoch, aufgrund der tollen Dystopien, die ich schon gelesen habe, aber Liberty 9 war in allen Belangen schlecht und nichtssagend.

Schröder beschreibt in seiner Dystopie eine Zweiklassengesellschaft. Schon zu Beginn sind diese Beschreibungen sehr detailliert und ein bisschen anstrengend zu lesen. Natürlich tragen diese Details dazu bei, die neue Welt der Geschichte besser kennenzulernen, doch ist es wirklich sehr schade, wenn immer wieder neue Details und Geschichten in den Raum geworfen werden man aber nie die Hintergründe erfährt.

Das ist nämlich das Zweite, was ich zu bemängeln hätte. Leider wird in der Geschichte so gut wie nichts aufgeklärt. Was steckt hinter Liberty 9? Wie kam es dazu? Was steckt hinter den Verschwörungstheorien? Wer ist harmlos? Wer ist ein Rebell? Was passiert mit den Jugendlichen, die aus Liberty 9 weggebracht werden? Keine einzige dieser Fragen, wird bis zum Ende aufgeklärt und das nervt mich wirklich. Dass ein Buch um die Spannung zu erhalten nicht alles gleich auflöst ok, dass es am Ende einen Cliffhanger geben muss auch ok, aber das wirklich keine der drängenden Fragen aufgelöst wird, ist einfach total bescheuert! Am Ende habe ich mich gefühlt, als hätte man mich im Regen stehen lassen.

Leider kommt da auch schon das nächste, was mich total genervt hat. Und das über die gesamte Geschichte. Das Buch wimmelt nur so von Rechtschreibfehlern. Unglaublich, was sich das Lektorat da geleistet hat. Natürlich kann der Autor da nichts dafür und wenn die Geschichte super wäre, dann könnte ich da auch so halb drüber hinwegsehen. Aber so etwas darf einfach nicht passieren, bei keinem Lektorat der Welt. Denn das macht das Lesen noch viel anstrengender und nerviger.

Da die ausführlichen Beschreibungen bis zum Ende weitergehen und nicht nur zu Beginn auftreten, könnte man meinen, dass das förderlich für die Beschreibungen der Charaktere ist und sie einem so nahe gebracht werden, nur leider hat das bei mir gar nicht funktioniert. Die Charaktere wirkten bis zum Ende steif, konstruiert und waren mir auch weiterhin fremd. Zudem gibt es zu viele Personen, die teilweise zu selten auftauchen. Wer war jetzt mit wem verbandelt? Wer die beste Freundin von wem? Super anstregend das immer rekonstruieren zu müssen. Im Prinzip gab es zu viele Details an den falschen Stellen und zu wenige, da wo sie nötig gewesen wären.

Und wie sollte es anders sein? Natürlich gibt es auch in dieser Geschichte, eine Liebesgeschichte. Meine Leser wissen, dass ich so was eigentlich total toll finde, vorallem wenn es so zart und still abläuft. Doch hier gab es schon wieder eine Dreickesgeschichte. Seit Twilight die ungefähr 5 Millionste. Muss das immer sein? Es ist nicht so, dass mich das total genervt hätte, aber wenn ich jetzt im Nachhinein so drüber nachdenke, frage ich mich schon, ob das nötig gewesen ist. Natürlich kommt auch hier bis zum Ende nicht raus, für wen sie sich entscheidet. Warum auch? Wird wahrscheinlich noch mindestens 2 Teile geben, die ich aber sicher nicht lesen werde.

Leider schafft es der Autor auch zum Ende hin nicht, mich zu überraschen. Kein großer Knall, nichts besonderes. Fast alles so, wie ich es erwartet habe. Auch das sehr enttäuschend, denn wer will schon vorhersehbare Bücher lesen. Zwar gibt es am Ende sogar noch eine klitzekleine Spannung, doch auch diese Szene stellt sich dann als so vorhersehbar raus, dass die Spannung eigentlich völlig umsonst aufgekommen ist.

Da meine Erwartungshaltung gegenüber dem Buch schon so hoch war, hat es es bei mir wahrscheinlich schon von Anfang an schwer gehabt. So viel positives hatte ich schon von dem Autor gehört, dass ich richtig Lust bekommen hatte, mal ein Buch von ihm zu lesen. Hier habe ich eine mitreisende Dystopie erwartet und alles andere als das bekommen. Schade!

Fazit:
Eine der langweiligsten Dystopien, die ich jemals gelesen habe, es fällt mir schwer irgendetwas positives zu finden. Zu viele Details, an den falschen Stellen, hölzerne, schlecht herausgearbeitete Charaktere, kaum Spannung, null Auflösung der offenen Fragen und ein Lektorat, das zum Weglaufen ist, denn die Rechtschreibfehler ohne Ende machen das Buch zu einer absoluten Qual!

Ich bedanke mich, trotz allem, herzlich bei Lies&Lausch und cbj für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Rezension "Alles muss versteckt sein"

Titel: Alles muss versteckt sein
Autor: Wiebke Lorenz
Verlag: Blessing
Seitenzahl: 349
ISBN: 978-3-89667-469-2
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 15,95 €
Bezogen über: Blogg dein Buch
Hier kann das Buch bestellt werden! 

Zum Inhalt:
Maries Leben verlief bisher alles andere als gut. Erst stirbt ihre Tochter, wenig später betrügt ihr Mann sie und sie trennen sich. Als Marie glaubt, dass es nicht schlimmer kommen kann, passiert etwas was sich wohl kein Mensch wünscht. Marie wird von aggressiven Zwangsgedanken gequält. Immer wieder stellt sie sich vor, wie sie Menschen umbringt und das auf brutalste Art und Weise. Die Gedanken gehen soweit, dass sie sich auch gegen ihre Kindergartenkinder richten und Marie ihren Job aufgeben muss. Und mitten in dieser schlimmsten Zeit lernt sie Patrick kennen. Patrick, den erfolgreichen Schriftsteller. Und ausgerechent dieser scheint sich tatsächlich für sie zu interessieren. Kurze Zeit später sind die beiden ein Paar. Und dann passiert das, wovor Marie so große Angst hatte. Ihre Zwangsgedanken richten sich nun auch gegen Patrick und sie stellt sich vor, wie sie ihn umbringt. Sie gibt sich wahnsinnige Mühe diese Gedanken zu bekämpfen und sie nicht zu Taten werden zu lassen, doch eines Morgens liegt Patrick tot neben ihr im Bett, in ihrer Hand ein Messer. Sind ihre Zwangsgedanken nun Wirklichkeit geworden?

Meine Meinung:
Wow, das Buch ist richtig harter Tobak. Ich muss gestehen, dass ich vor Beginn des Buches nicht darauf vorbereitet war, dass das Thema echt so krass ist. Aggressive Zwangsgedanken ist jetzt kein Thema, welches mir oft begegnet. Das soll jetzt gar keine Wertung darstellen. Dieses "Wow, harter Tobak" ist nur einer der ersten Gedanken gewesen, der mir gekommen ist, als ich angefangen habe über das Buch nachzudenken.

Wiebke Lorenz schafft eine unglaublich packende und auch beklemmende Atmosphäre. Sie bringt es so gut rüber, wie schrecklich die Situation für Marie ist und am Liebsten wäre ich das ein oder andere Mal in das Buch gehüpft, um ihr zu helfen. Solche aggressiven Zwangsgedanken müssen echt schrecklich sein und genau das bringt die Autorin super rüber.

Marie als Protagonistin ist mir sofort ans Herz gewachsen. Wiebke Lorenz schafft hier eine authentische Protagonistin, die absolut glaubwürdig rüberkommt. Als Leser weiß man, wie Marie selbst, auch nicht,  was eigentlich in der Nacht geschah, in der Patrick starb und wieso es zu dieser schrecklichen Tat kommen konnte.

Zunächst hat man allerdings gar nicht das Gefühl, dass es sich wirklich um einen Thriller handelt. Marie schildert die Geschichte aus ihrer Sicht und zwar in Rückblenden, die Zeit vor dem Mord. Man bekommt also zunächst einmal einen Überblick über Maries Leben und die darin vorkommenden Personen. Auch das finde ich echt toll gemacht, denn so hat man als Leser das Gefühl, von Anfang an mitten im Geschehen dabei zu sein.

Doch irgendwann verändert sich das und die Geschichte wandelt sich in die Thrillerrichtung. Als Leser merkt man, dass da etwas im Untergrund kocht und man möchte unbedingt wissen, was das ist. Irgendwann hatte ich dann auch eine Vermutung, wie das alles ausgehen könnte und dachte auch fast bis zum Ende das ich damit Recht habe. Doch dann kam die Autorin mit einem wahnsinnigen Paukenschlag um die Ecke und konnte mich nochmal richtig überraschen.

Der Schreibstil der Autorin ist super zu lesen und ich habe jetzt wirklich Lust bekommen, noch mehr Bücher dieser Autorin zu lesen. Obwohl ich aufgrund meiner Prüfungen wenig Zeit zu lesen hatte, konnte ich doch ab und an eine Leseminute dazwischen schieben und dieses Buch eignete sich dafür super, da ich es flott runterlesen konnte.

Ganz am Ende im Nachwort schreibt die Autorin nochmal einige aufschlussreiche Dinge zu Zwangsgedanken und gibt Tipps, wo man sich Material bzw. wenn man betroffen ist Hilfe holen kann. Das finde ich super, da sie so nochmal unterstreicht, dass die Geschichte eben nicht nur Fiktion ist, sondern eben auch einen großen Funken Wahrheit enthält und es leider immer wieder Menschen gibt, die so leiden müssen wie die Protagonistin. Dadurch unterstreicht Wiebke Lorenz nochmal, dass sie die nötige Sensibilität für dieses Thema mitbringt. Hut ab! Denn ich kann mir vorstellen, dass es sicher nicht einfach ist glaubwürdig und sensibel über heikle Themen zu schreiben.

"Alles muss versteckt sein", der Titel des Buches findet sich übrigens auch in der Geschichte wieder und passt super zum Thema. Echt sehr gut gewählt!

Fazit:
Aufgrund des super umgesetzten Themas, der Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, dem tollen Schreibstil und dem tollen Titel, ist dieses Buch absolut empfehlenswert, für alle, die auch mit etwas heftigeren Themen gut umgehen können.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei "Blogg dein Buch" und "Blessing" für die Bereitstellung des Leseexemplars!

Sonntag, 21. Oktober 2012

Neuzugänge & Dies&Das

Sooo ich melde mich auch mal wieder. Jaaa ich lebe noch. Nachdem ich die Prüfungen nun hinter mir habe, habe ich hoffentlich wieder mehr Zeit für meinen Blog und ihr werdet öfters was zum Lesen haben. Die Prüfungen waren so lala und hätten leider ein bisschen besser laufen können. Ich hoffe ich habe möglichst viel aufs erste Mal geschafft. Die Warterei auf die Ergebnisse finde ich ja am Schlimmste. 4-6 Wochen, das grenzt an Folter :D

Ich habe dieses Mal gar nicht so viele Neuzugänge, aber da ich auch gar keine Zeit zu lesen hatte, ist das auch besser so. ;) Übringes habe ich am Mediacampus in Frankfurt letzte Woche Markus Heitz bei einer Lesung gesehen und muss sagen, dass ist ein echt cooler, lustiger Typ. Kannte ihn schon von einem Livestream über Lovelybooks aber so richtig live ist das dann schon nochmal etwas anderes. Zudem konnte ich ein kleines persönliches Gespräch mit ihm führen und mir zwei Bücher signieren lassen. Und das am Abend vor meinen Prüfungen, was also eine echt tolle Abwechslung war.

Ich hoffe auch, dass ich nun endlich mal meine Dystopienchallenge fertig ausgewertet bekomme und entschuldige mich für die lange Wartezeit, die ihr hattet, aber ich hatte so viel anderes im Kopf (hauptsächlich Lernstoff), dass ich daran echt nicht viel gedacht habe. Ich werde mich aber drum kümmern :)

Irgendwann wird es auch wieder ein paar Gewinnspiele geben, ich werde vermutlich bald einen Partnerblog haben (gell Franci ;)) und eine Aktion mit den Büchern von Kim Winter zusammen mit Katrin ist auch in Planung.

Und lesen will ich natürlich auch wieder mehr, damit ihr wieder mehr Rezis zu lesen bekommt. Allerdings merke ich gerade, dass mir noch so ein bisschen die Ruhe fehlt und meine Gedanken immer wieder zu den Prüfungen zurückgehen. Kennt ihr das, wenn euch etwas irgendwie gar nicht loslässt und ihr auch beim Lesen unruhig seid? Ich hoffe, das legt sich mit der Zeit.

So, und hier kommen jetzt meine Neuzugänge.

Von oben nach unten:

Das verbotene Zimmer von Sam Hayes
Das Buch habe ich von der lieben Franci bekommen, da sie es auf meiner Wunschliste entdeckt hat. Merci! :)

Schloss der Engel von Jessica & Diana Itterheim
Das lag am Mediacampus in der Campusbuchhandlung in Stapeln und hat ganz laut gerufen "Nimm mich mit" :)

Flammen über Arcadion von Bernd Perplies
Das Buch habe ich bei Lies&Lausch gewonnen. Leider bisher noch nicht angefangen zu lesen, wegen meiner Prüfungen, aber heute oder morgen sollte es soweit sein. Ich bin gespannt.

Die Verratenen von Ursula Poznanski
YES, endlich hatte ich mal beim Trailergewinnspiel von Loewe/Script5 Glück. Ich freue mich total auf das Buch. Es wird wohl eine meiner nächsten Lektüren zum Entspannen.