Freitag, 6. April 2012

Rezension "Lieb mich"

Titel: Lieb mich
Autor: Hilke-Gesa Bußmann
Verlag: AAVAA
Seitenzahl: 272
ISBN: 978-3-86254-786-9
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 11,95 €
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Zum Inhalt:
Tanja ist leidenschaftliche Leserin und Buchhändlerin mit Leib und Seele. Am Liebsten verschlingt sie Liebesromane, in denen es am Ende immer einen Märchenprinzen für die Protagonistin gibt. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als selbst eben auch so einen Märchenprinz abzubekommen, ist sie doch schon lange genug allein.  Immer scheint sie an die falschen Männer zu geraten, die sie nur ausnützen wollen. Dafür scheint ihre Schwester nun eine Lösung gefunden zu haben. Sie schleppt Tanja mit zu einem Speed-Dating. Dort trifft sie auf den Macho Alexander, der sich schon bei ihr in der Buchhandlung unbeliebt gemacht hat. Als sie denkt, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, merkt sie, dass gerade dieser Macho auch liebenswerte Seiten hat. Doch dann steht plötzlich eine Frau vor ihr und was die ihr erzählt, lässt ihre Welt aus den Fugen kippen.

Meine Meinung: 
Für "Lieb mich" hatte ich mich interessiert, sobald ich hörte, dass es hier um eine Buchhändlerin geht. Da ich selbst Buchhändlerin bin, lese ich irgendwie gerne Geschichten, in denen es eben auch um diese geht und die vorallem zu Teilen in einer Buchhandlung spielen. Da fange ich dann richtig an mich wohlzufühlen. Und genau da beginnt die Geschichte auch. Tanja in der Buchhandlung, die ganzen Bücher um sie herum, dass machte es mir richtig einfach mich in die Geschichte einzufinden.

Leider hatte ich sehr schnell das Gefühl, ein naives Dummchen vor mir zu haben, die an den Märchenprinz auf seinem Pferd glaubt und alles nur rosarot sieht. ABER: Nachdem ich mich mit der Autorin ein bisschen über ihr Buch unterhalten habe, weiß ich nun, dass genau das so gewollt ist. Sie hat alles ein bisschen überspitzt dargestellt um zu zeigen, "welche Auswirkungen Liebesromane auf Frauen haben können". Wenn man diesen Hintergrund kennt, kann man sagen, dass ihr das gelungen ist. Oft wird einem doch in Liebesromanen das Bild eines perfekten Mannes, den es so eigentlich in der Regel nicht gibt, vorgespielt. Hilke-Gesa Bußmann hat versucht mit ihrer Geschichte, da ein bisschen entgegenzuwirken. Mein Kritikpunkt wäre hier allerdings, dass das Ganze, wie sie selbst auch zu gibt, doch etwas versteckt geschieht. Ich muss zugeben, dass ich schon ein paar Mal aufseufzen musste aufgrund Tanjas Verhalten und Vorstellungen. Sie ist schon sehr naiv dargestellt und da ich zunächst ja die Absichten der Autorin nicht kannte, ging es mir teilweise ein bisschen auf die Nerven.

Ich dachte zunächst, die Geschichte sei sehr vorhersehbar, doch weit gefehlt, am Ende schafft es die Autorin mich total zu überraschen. Hatte ich doch Kitsch ohne Ende erwartet, passiert hier etwas ganz anderes, womit ich so nicht gerechnet hätte. Das hat dem Buch bei mir nochmal einen deutlichen Pluspunkt gegeben. Denn natürlich handelt es sich hier um einen leicht zu lesenden Roman, der ohne das jetzt negativ zu meinen, nicht besonders anspruchsvoll ist und bei dem ich nicht allzu viel erwartet habe. Insofern, hat es mir echt gefallen, was die Autorin am Ende mit der Geschichte gemacht hat. Trotzdem muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte über die meiste Zeit zumindest nicht 100% fesseln konnte. Es gab einige Szenen, die mir wirklich gut gefallen haben und ich wollte zwischenzeitlich natürlich wissen, ob das Ganze ein Happy End geben würde, trotzdem hat das nicht gereicht, um mich voll und ganz zu überzeugen.

Genau deswegen muss ich jetzt aber auch nochmal betonen, dass mir die Szenen, die in der Buchhandlung gespielt haben und in denen es um Bücher ging wirklich gut gefallen haben. Der Autorin gelingt es super, Tanjas Liebe zu Büchern rüberzubringen und irgendwie hab ich mich auch ein Stückweit in ihr wiedererkannt. Ich bin nämlich genauso vernarrt in meine Bücher wie sie.

Zum Schluss lässt sich wohl sagen, dass Liebesromane bzw. solche, die in diese Richtung gehen, nie mein Lieblingsgenre werden. Ich hatte das zwar schon mal festgestellt, mir aber vorgenommen, immer mal wieder einen zu lesen, da ich Abwechslung echt gerne habe. Und trotzdem merke ich einfach, und da kann die Autorin von "Lieb mich" wirklich nichts dafür, dass ich für solche Bücher viel länger, als für andere brauche und ich mich definitiv von Krimis o.ä. mehr fesseln lasse. Das soll aber gar nicht unbedingt als Wertung zu diesem Buch dienen, sondern einfach als kleines Nachwort von mir.

Fazit: 
Ein gut zu lesender (Anti-)Liebesroman, der mit seinen Szenen in der Buchhandlung und seinem überraschenden Ende Punkten, mich allerdings über die gesamte Länge nicht 100% fesseln konnte.

Ich bedanke mich herzlich bei der Autorin Hilke-Gesa Bußmann, für die Bereitstellung und Signierung des Leseexemplars!


(eigentlich 2,5 Kerzen, aber da ich keine halben vergeben kann...)

1 Kommentar:

  1. Hmm auch wenn Du nur 3 gibst, reizt mich das Buch irgendwie total. Danke für die schöne Rezi

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