Montag, 26. März 2018

Rezension "Nicht nur ein Liebesroman"

Titel: Nicht nur ein Liebesroman
Autor: Emma Mills
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3-551-56037-7
Einbindungsart: Hardcover / ebook
Preis: 18,99 € / 12,99 €

(c) Königskinder
Zum Inhalt:
Sloane und ihre Familie sind von New York nach Florida gezogen. Da sie schon in ihrer alten Heimat eher eine Einzelgängerin war, rechnet sie auch hier nicht damit schnell Freunde zu finden. Doch durch einen Zufall lernt sie die Zwillinge Gabe und Vera kennen und schnell freundet sie sich mit ihnen an. So aufgeschlossen und quirrlig Vera ist, so verschlossen ist ihr Bruder Gabe. Doch die Zwillinge habe einen traurige Vergangenheit. Vor nicht allzu langer Zeit starb ihre Mutter, eine begnadete Künstlerin. Als Sloane mitbekommt, dass eines ihrer persönlichsten Gemälde verkauft wurde, tut sie alles um es für die Geschwister wiederzubeschaffen und findet dabei nicht nur sich selbst sondern auch wahre Freundschaft und Liebe.

Meine Meinung:
Ich gebe es zu. Ich bin den Königskindern verfallen. Spätestens nach diesem Buch kann ich nicht mehr genug von ihnen bekommen. Ich habe die Geschichte rund um Sloane von der ersten bis zur letzten Seite genossen.

Emma Mills kann schreiben - und wie. Ich brauchte gefühlt keine zwei Sekunden um in der Geschichte drin zu sein. Wir begegnen Sloane zunächst auf einer, für Jugendliche typischen, Party. Dort lernt sie Gabe und Vera kennen. Schnell merken vor allem Vera und sie, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt und Sloane wird in eine Freundschaft geworfen, mit der sie niemals gerechnet hat. Eine Freundschaft, die sie mit Haut und Haaren fordert und ihr so viel zurück gibt. Endlich ist sie nicht mehr allein.

Mit Sloane und Vera hat Mills zwei weibliche Charaktere geschaffen, die jede für sich eine unglaubliche Präsenz und Stärke ausstrahlen. Sloane ist nie um einen guten Spruch verlegen und möchte dabei doch nur eins und das ist nicht mehr alleine zu sein. Ihre Unsicherheit verbirgt sie hinter ihren flotten Sprüchen, doch im Verlauf der Geschichte merkt man, wie viel mehr hinter diesem Charakter steckt. Vera hingegen ist eine emotionale junge Frau, die für ihre Freunde einsteht, wie keine Zweite. Ihr sind Sloanes Sprüche egal, sie lässt sich davon nicht verunsichern und sieht schnell hinter ihre Fassade.

Ihr Bruder Gabe bleibt dagegen jedoch recht lange etwas undurchsichtig, aber auf eine gute Art. Er ist mehr der stille Beschützer im Hintergrund, für den es sich nur lohnt den Mund aufzumachen, wenn einer seiner Freunde in Schwierigkeiten gerät. Beiden Geschwistern merkt man den Verlust ihrer Mutter und die schnelle neue Heirat ihres Vaters an. Dies hat Spuren in ihrem Charaktere hinterlassen, welche sie älter und reifer haben werden lassen.

Auch die Nebencharaktere finde ich rundum gelungen. Keiner bleibt blass, zu jedem hatte ich sofort ein Gesicht vor Augen. Keiner wirkte gewollt oder überflüssig. Jeder hatte eine Rolle, die genau auf ihn zugeschnitten war und dies machte die Charaktere um so authentischer. Lediglich mit Frank hatte ich zu Beginn kurz meine Probleme, ist er doch ein sehr extrovertierter Charakter, fast schon ein Paradiesvogel, den man als Leser erst mal verstehen lernen muss.

Selten habe ich eine Geschichte gelesen, bei der der Titel so passend war wie bei dieser hier. "Nicht nur ein Liebesroman" trifft den Nagel auf den Kopf. Als Leser weiß man so sofort was man für eine Geschichte bekommt. Denn diese Geschichte ist so viel mehr als ein Liebesroman. Eigentlich ist sie überhaupt kein Liebesroman, zumindest nicht im klassischen Sinn. Viel mehr ist eine Geschichte über tiefe Freundschaft, über die verschiedenen Facetten der Liebe und das man manchmal auch andere Menschen über die eigenen Belange stellen muss. Die Liebesgeschichte läuft eher so am Rand mit und man ahnt als Leser lediglich, dass es da ein wenig knistern könnte. Ganz zum Schluss bekommen wir Leser dann auch noch eine romantische Szene serviert, doch zuvor ist diese Liebe eher eine zarte Knospe, die von Seite zu Seite wächst und durch ganz andere Dinge, als durch einen Kuss sichtbar wird.

Und sollte es Leser geben, die denken, "Ohje da geht es um Kunst, das ist so gar nichts für mich", so kann ich euch versprechen, dass ihr euch keine Sorgen machen braucht. Zwar geht es um ein verschwundenes Bild und Sloane tingelt mit ihrem Freund Remy auch durch verschiedene Gallerien, doch ist das so unaufdringlich, das es extrem angenehm zu lesen ist. Die Geschichte ist von vorne bis hinten rund und so gut gemacht, dass ich am liebsten sofort zum nächsten Buch der Autorin greifen würde.

Fazit:
Ein wunderbares Buch! Eine berührende Geschichte über die vielen Facetten der Liebe, über tiefe Freundschaft und das Leben selbst. Übers Wachsen, übers über den eigenen Schatten springen, übers Helfen und am Ende auch über die große Liebe an sich. Eine Geschichte über das, was man im Leben verloren hat, welche Lücken ein Mensch hinterlassen kann und dass er trotzdem niemals so ganz geht. Lest dieses Buch! Es wird euch berühren und auf eine Reise mitnehmen, die emotional kaum zu übertreffen ist.

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