Freitag, 29. Mai 2015

Rezension "Dunkler Donnerstag"

Titel: Dunkler Donnerstag
Autor: Nicci French
Verlag: C. Bertelsmann
Seitenzahl: 445
ISBN: 978-3570-10165-0
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 14,99 €

(c) RandomHouse
Zum Inhalt:
Die Therapeutin Frieda Klein wird in diesem Fall gnadenlos von ihrer Vergangenheit eingeholt. Dinge, die sie seit Jahren verdrängt hat kommen nun mit aller Macht an die Oberfläche. Alles beginnt damit, dass Frieda Besuch von einer alten Schulfreundin erhält, die Probleme mit ihrer Tochter hat. Sie bittet Frieda sich einmal mit ihrer Tochter zu unterhalten, um herauszufinden, was los ist. Nur widerwillig lässt sich das junge Mädchen, Becky, auf ein Gespräch mit der Therapeutin ein. Doch schnell kommt eine schreckliche Wahrheit ans Licht. Becky wurde vergewaltigt und hat bisher niemandem davon erzählt. Sie weiß nichts über den Täter und ihre eigene Mutter glaubt ihr nicht. Frieda stellt mit Entsetzen fest, welche Parallelen es zu ihrem eigenen Teenagerleben gibt. Und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich auf Spurensuche in die Vergangenheit zu begeben. Nicht nur um Becky zu helfen, sondern auch sich selbst. Noch ahnt sie nicht, in welche Gefahr sie sich damit begibt.

Meine Meinung:
Schon lange wollte ich einen Fall von Frieda Klein lesen, habe ich doch bisher nur gutes über das Autorenpaar Nicci French gehört. Zwar ist "Dunkler Donnerstag" nicht der erste Fall, doch machte mir dies keinerlei Probleme.

Als Leser wird man sofort in die Geschichte hineingeworfen, sie beginnt nicht langsam sondern sofort mit der eigentlichen Handlung. Natürlich werden immer wieder Geschehnisse aus alten Fällen aufgegriffen, doch hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde.

Der Schreibstil der beiden Autoren gefällt mir sehr gut. Und so flogen die Seiten relativ schnell dahin. Ich liebe Thriller, die vor allem aus der psychologischen Sicht erzählt werden, das gibt ihnen meist eine ganz andere Sicht auf die Dinge und erklärt viele Taten besser, als "normale" Krimis & Thriller es tun. Auch hier war ich sofort fasziniert von Frieda Kleins Gesprächen und ihrem psychologischen Vorgehen.

Die Geschichte und die Verwicklungen von Friedas Vergangenheit in selbige sind sehr gelungen miteinander verwoben und ließen mich zu keinem Zeitpunkt ahnen, wie die Lösung des Falles aussehen könnte und wohin das Ganze geht. Für mich als Leser war es spannend, Frieda auf ihrer gefährlichen Reise in die Vergangenheit zu begleiten. Natürlich hoffte ich von Anfang an, dass eine Lösung für den Fall gefunden wird und alles gut ausgeht.

Leider gibt es trotz aller positiven Punkte, die das Buch für mich zu einem echten Vergnügen machten, auch einen sehr goßen negativen Punkt, der mir ein Großteil dieses Vergnügens immer wieder nahm. Und zwar hatte ich echte Probleme mit der Person Frieda Klein. Keine Frage, sie ist toll und facettenreich beschrieben und mitnichten eine Protagonistin, die man als 0815 bezeichnen könnte. Doch ging sie mir mit ihrer Art schlicht und einfach auf die Nerven. Ich fand es extrem anstrengend mitzuerleben wie sie mir ihrem Umfeld und ihrem Leben umgeht. Sie ist eine extrem starke und taffe Persönlichkeit, doch genau das gefiel mir leider so gar nicht. Angefangen dabei wie sie ihren Freund oder auch ihre Ehemalige Schulkameradin behandelt bis zu ihrer Sicht auf das Leben selbst. Das alles war mir einfach zu forsch zu "Anti". Natürlich hat Frieda Klein kein leichtes Leben hinter sich, doch leider wurde ich mit ihr zu keinem Zeitpunkt wirklich warm. Ich musste stellenweise sogar etwas anderes lesen, weil ich so genervt war.

Ich finde das wirklich sehr schade. Der Fall ist sehr gelungen und spannend aufgebaut und vermag es zu fesseln. Doch die Person Frieda Klein machte für mich vieles wieder zunichte. Vielleicht werde ich irgendwann mal mit dem ersten Band anfangen um zu schauen, wie Frieda so geworden ist, denn sicher spielen einige ihrer früheren Fälle eine große Rolle bei ihrem Verhalten. Und da das Paar Nicci French toll schreiben kann, kann ich damit eigentlich nicht so viel falsch machen. Zumal ich dann ja weiß auf was ich mich einlasse.

Fazit:
Ein spannender Psychothriller, der zu fesseln vermag und die Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit toll hinbekommt. Leider fand ich die Hauptperson extrem anstrengend und nicht wirklich sympathisch, weswegen ich leider zwei Punkte in der Wertung abziehen muss.

4 Kommentare:

  1. Es ist immer schade, wenn man den Protagonisten nicht mag. Da macht das Buch auch keinen richtigen Spaß. Ich kenne das nur zu gut.
    Der Fall an sich klingt sehr spannend und deine rezension macht dennoch lust auf das Buch ;-)

    Liebe Grüße,
    Vanessa

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  2. Huhu, ich habe vor Jahren mal einige Nicci French Bücher gelesen, ist aber schon eine kleine Ewigkeit her. Jetzt hab ich schon seit langem vor, diese Reihe zu lesen. Aber irgendwie hat mir deine Rezi da jetzt nen Dämpfer gegeben. Ich kann das auch immer nicht brauchen, wenn einem die Charaktere auf den Nerv gehen :(
    Ich glaub, ich schieb das noch eine kleine Weile hinaus.

    Viele liebe Grüße
    Nelly von Nellys Leseecke

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  3. Huhu,
    ich hab glaube den ersten Teil vor Jahren mal gelesen und kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern. Daher wollte ich die Reihe auf jeden Fall nochmal lesen. Schade, dass dir die Protagonisten so gar nicht zugesagt haben. Bei Thrillern und Krimis ist mir sowas zwar immer nicht so wichtig, aber wenn sie einem auf die Nerven gehen und einem so das Buch verderben, ist das immer doof.

    Liebste Grüße, Nelly

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    1. Ja, wenn die Protagonisten ein bisschen nerven ist es ja noch aushaltbar, aber wenn man sich praktisch auf jeder Seite darüber aufregt, was der Protagonist sagt oder macht, dann ist es echt schlimm. :(

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