Montag, 30. März 2015

Rezension "Dreh dich nicht um"

Titel: Dreh dich nicht um
Autor: Jennifer L. Armentrout
Verlag: Heyne fliegt
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3-453-26939-2
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 12,99 €

(c) RandomHouse
Zum Inhalt:
Als Samantha nach vier Tagen der Ungewissheit wieder auftaucht, gerät die ganze Stadt in Aufruhr. Äußerlich unverletzt, jedoch ohne jegliche Erinnerung an ihr früheres Leben, hat das Mädchen keine Ahnung was mit ihr passiert ist und warum sie vier Tage verschwunden war. Ihre beste Freundin Cassie, die mit ihr verschwand, ist noch immer unauffindbar. Sam beginnt sich an die Situation zu gewöhnen und hofft trotz allem dass ihre Erinnerung schnell wieder kommt. Denn auch Cassies Schicksal bleibt so lange ungewiss, bis Sam sich erinnert. 
Carson, einst ein guter Freund aus längst vergangenen Kindertagen, wird plötzlich zu einer ihrer größten Stützen. Er beginnt Sam von ihrer Vergangenheit zu erzählen, wer sie war, was sie getan hat. Das was sie zu hören bekommt, gefällt ihr gar nicht. Cassie und Sam waren echt Miststücke und viele hätten einen Grund gehabt sich an ihnen zu rächen. Läuft der Täter noch frei herum? Und wird Sam wieder so wie vorher, wenn ihre Erinnerung zurückkehrt?

Meine Meinung: 
Dass mir Armentrouts Schreibstil gefällt war mir schon vor "Dreh dich nicht um" klar, gefiel mir doch schon "Obsidian" äußerst gut.

Ich war gespannt, wie sie es schaffen würde eine Geschichte ganz ohne fantastische Einflüsse spannend zu erzählen. Nach Beenden des Buches muss ich sagen, es ist ihr auf ganzer Linie gelungen. Armentrout erzählt die packende Geschichte von Samantha, die wegen eines Gedächtnisverlustes nicht mehr weiß, warum sie vier Tage verschwunden war. Als Leser war ich da ganz bei Sam, denn auch ich hatte keine Ahnung. Es standen zwar einige Spekulationen im Raum, doch wurde keine handfest bewiesen. Und so erging es mir wie Sam und ich vergrub mich in das Buch um auf Spurensuche zu gehen, um ihr Geheimnis zu ergründen.

Was man über Sam erfährt ist erschreckend und beunruhigend zu gleich. Ihre Wandlung die mit ihrem Gedächtnisverlust einhergeht faszinierend, beweist sie doch, dass in jedem Menschen mehr steckt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. So hat auch Sam viele Gesichter und ihr schlimmstes scheint reiner Eigenschutz zu sein. Armentrout schaffte es mir auf gefühlvolle Art Sams Vergangenheit nahe zu bringen. Dass dies so wunderbar gelingt, liegt zum größten Teil an Carson, der für mich der größte Symapthieträger in dieser Geschichte ist. Er lässt sie Vergangenheit ruhen und versteht es wie kein zweiter Sam ihrer Fehler zu verzeihen und ihr einen Neuanfang zu ermöglichen. Er zeigt dem Leser welch besondere, welch gute Seiten Sam hat und das machte gerade für mich die Passagen mit ihm zu meinen liebsten.

Die unheimliche Spannung, die über die komplette Zeit über der Geschichte lag, ließ mich kaum los und faszinierte mich jedes Mal von neuem. Wenn ich jetzt noch zugebe, dass ich seit bald einem halben Jahr mit einer extremen Leseflaute kämpfe und es seitdem gerade mal geschafft habe eine handvoll Bücher zu beenden, so stellt "Dreh dich nicht um" eine absolute Ausnahme dar. Auch hier hatte ich zu Beginn mit meiner Flaute zu kämpfen, musste mich Abend für Abend zum Lesen zwingen. Doch die letzten 200 Seiten las ich an einem Sonntag, in einem Rutsch, so fesselte mich die Geschichte an das Buch. Und hier zeigt sich, dass diese Geschichte genau die richtige war, um mich - hoffentlich - aus dieser Flaute zu holen.

Natürlich war die spannende Hauptfrage über die komplette Zeit, wer der Täter ist, bzw. was mit Sam und Cassie passiert ist. Die kleinen Schnipselchen die Armentrout nach und nach aufdeckt überraschten mich nicht nur einmal. Immer wieder überraschte sie mich mit ihren Wendungen. Vor allem das Ende hatte es wirklich in sich. Auf den letzten paar Seiten strömte so viel auf mich ein, dass ich mich kaum davon abhalten konnte, die Seiten förmlich zu verschlingen. Ob Sam ihr Gedächtnis wieder erlangt? Nun das wird natürlich nicht verraten.

Perfekt wird dieser spannende Thriller von einer wunderbaren Liebesgeschichte abgerundet. Diese entsteht zunächst zart, bleibt teils im Verborgenen und ist doch die ganze Zeit über spürbar. Und so wird dem Leser spätestens am Ende klar, dass diese Liebe schon viel länger Bestand hat, als die beiden betreffenden Personen zunächst ahnen.

Fazit:
Eine wunderbare Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, die von der ersten Seite an zu fesseln wusste und mich nicht nur einmal überraschte.