Freitag, 10. Mai 2013

Rezension "Der Atem der Angst"

Titel: Der Atem der Angst
Autor: Alexa Hennig von Lange
Verlag: cbt
Seitenzahl: 409
ISBN978-3-570-16092-3
Einbindungsart: Broschiert
Preis: 14,99 €
Bezogen über: Blogg dein Buch
Hier kann das Buch bestellt werden! 

Zum Inhalt:
(c) cbt
Michelles kleine Schwester, Leoni, ist spurlos aus dem Turnunterricht verschwunden. Alles erinnert erschreckend an einen Fall vor sieben Jahren, als ebenfalls ein Mädchen aus dem Turnunterricht verschwand und kurze Zeit später tot aufgefunden wurde. Die Familie zerbrach daran und seitdem darf kein Kind in St. Golden abends alleine draußen herumlaufen, denn der Täter wurde nie gefasst. Michelles Freund, Louis,  ist ausgerechnet der Bruder des damals ermordeten Mädchens. Die Polizei ermittelt und beginnt sich die Frage zu stellen, ob es irgendeinen Zusammenhang mit dem alten Fall gibt. Sie stoßen auf ein Netz aus Schweigen und Schuld und letztendlich scheint keiner wirklich unschuldig zu sein. Der Täter jedoch läuft weiterhin frei herum und plötzlich verschwindet auch Michelle. Louis macht sich in den Wäldern rund um St. Golden auf die Suche nach ihr und stößt dabei auf das verwilderte Mädchen Maya, die mehr über Michelles Verschwinden zu wissen scheint, als sie zunächst zugibt.

Meine Meinung:
"Der Atem der Angst" ist ein richtig spannender Jugendthriller, der mich von der ersten Seite an gefangen nahm und bis zum Ende nicht mehr losließ.

Unglaublich packend schildert Alexa Hennig von Lange die nervenaufreibende Suche nach den verschwundenen Mädchen und die damit verbundene Verzweiflung der Familien. Sie schaffte es deren Gefühle über die Seiten hinaus zu transportieren und mich, nicht nur einmal, zu berühren. Von der ersten Seite an, ist die Geschichte wahnsinnig spannend. Als Leser wird man sofort in das Geschehen hinein geworfen und ist gleich mitten in der Geschichte gefangen. Leonie verschwindet und man merkt der Geschichte an, dass dieses Verschwinden, das komplette Dorfleben auf den Kopf stellt. Die Täterfrage bleibt fast bis zu dem doch sehr erschreckenden Ende ziemlich offen. Je mehr die Geschichte von der Vergangenheit des Dorfes preisgibt desto mehr Menschen kommen als Täter in Betracht. So grübelte ich zwar die ganze Zeit, wer denn nun der Täter sein könnte, kam aber auf keinen grünen Zweig und musste mich so am Ende überraschen lassen.

Das erschreckende Szenario, welches Hennig von Lange schafft, hat mich stellenweise doch sehr mitgenommen. Besonders eine Szene in der die Vorbereitungen für einen Selbstmord geschildert wurden, drehte mir fast den Magen um. Durch diese heftige Erzählweise wirkt die Geschichte sehr authentisch. Nichts wird beschönigt, vieles geht nicht gut aus, auch wenn man das als Leser gerne hätte. Und trotz oder genau wegen dieser Authenzität finde ich die Altersangabe von ab 14 extrem kritisch und würde diese so auch nicht unterschreiben. Dafür finde ich das Buch einfach zu grausam. Nicht, dass 14-jährige nicht mit der Realität konfrontiert werden sollen, doch das geht meiner Meinung nach für dieses Alter ein Stück zu weit. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass ich es eher als erwachsenen Thriller einordnen würde, aber das ist hier nur meine persönliche Einschätzung.

Die realitätsnahe Geschichte wird von eben so gut gelungenen, wie facettenreichen Charakteren unterstützt. Hennig von Lange bewegt sich hier auf einem hohen Niveau, schafft sie doch außerordentlich unterschiedliche Charaktere, von denen jeder sein Päckchen zu tragen hat. Wie in der Inhaltsangabe beschrieben, ist keiner so wirklich ohne Schuld, denn alle verschweigen etwas. Hier beschreibt die Autorin sehr schön, wie jeder einzelne der Protagonisten unterschiedlich damit und auch mit dem Geschehen umgeht. Verdrängung, Hass, nie geklärte Gefühle bis hin zur Alkoholsucht machen jeden Charakter einzigartig.

Während des Lesens konnte ich das Ende kaum erwarten und war nicht nur einmal versucht schnell nach hinten zu blättern um zu erfahren wer der Täter ist. Zum Glück konnte ich mich davon gerade noch abhalten, denn so konnte ich mich am Ende von der kompletten Auflösung überraschen lassen. Ich muss zugeben, dass ich den Showdown am Ende etwas übertrieben fand, hier wäre ein bisschen weniger auch genug gewesen. Doch mit der Auflösung des Täters und dem kompletten Aufrollen der Vergangenheit bin ich sehr zufrieden. Es ist wirklich toll zu sehen, wie am Ende einer Geschichte alles einen Sinn ergibt, was vielleicht zu Beginn noch etwas merkwürdig erschien.

Fazit
Ein unglaublich packender Thriller, der mich von der ersten Seite an fesselte, dessen Ende vielleicht ein bisschen zu übertrieben und dessen Altersangabe nochmals zu überdenken ist. Trotz allem Daumen hoch für diese spannende Geschichte!!!

Ich bedanke mich herzlich bei Blogg dein Buch und cbt für die Bereitstellung des Leseexemplars!



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