Samstag, 17. September 2011

Rezension "Die Therapie"

Titel: Die Therapie
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: DroemerKnaur
Seitenzahl: 332
ISBN: 978-3426633090
Einbindungsart: Taschenbuch
Preis: 7,95 €

Zum Inhalt:
Als Viktor Larenz' Tochter spurlos verschwindet, ist er am Boden zerstört. Er gibt seinen Beruf als Psychiater auf und entfernt sich zunehmend von seiner Ehefrau. Um Abzuschalten fährt er auf eine einsam gelegene Insel, auf der er ein Ferienhaus hat. Dort möchte er zur Ruhe kommen und den Schmerz um seine verschwundene Tochter ein wenig verarbeiten. Nach nur wenigen Tagen auf der Insel taucht eine ihm unbekannte Frau auf, erzählt ihm dass er ihr empfohlen wurde und möchte gerne von ihm therapiert werden. Zunächst lehnt Viktor Larenz das ab. Als die Frau dann aber beginnt ihre Geschichte zu erzählen fängt Viktor Larenz an zu stutzen. Die Geschichte weißt verdächtige Parallelen zum Verschwinden seiner Tochter auf. Irgendetwas scheint die geheimnisvolle Frau zu wissen. Und dann wird er auch noch von unterschiedlichen Personen vor ihr gewarnt. Irgendetwas scheint mit ihr nicht zu stimmen. Und was hat sie mit dem Verschwinden seiner Tochter zutun?

Meine Meinung:
Was für ein klasse Buch! Bis morgens um halb Fünf habe ich gelesen, nur weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.

Sebastian Fitzek hat einen unglaublich packenden Schreibstil. Scheint die Geschichte zu Anfang noch etwas verwirrend zu sein, lösen sich alle Rätsel gegen Ende auf. Von Seite 1 an war ich in die Geschichte hineingezogen und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die unglaubliche Spannung die das Buch verströmt hatte mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Als ich in meinem Bett lag und gelesen habe, hatte ich so Angst, ich hab mich ständig umgeschaut und kaum ist mein Freund neben mir einmal im Schlaf zusammengezuckt, habe ich mich selbst so erschreckt, dass ich wahnsinniges Herzklopfen bekam.

Das Buch lebt definitiv von der psychologischen Spannung. Es ist kaum blutig und es taucht auch nicht eine Leiche nach der anderen auf. Sebastian Fitzek schafft es mit scheinbar einfachsten Mitteln, den Leser so zu fesseln, dass er sich in seiner eigenen Wohnung nicht mehr sicher fühlt. An keiner Stelle plätschert die Geschichte dahin, immer wieder passiert etwas, was einen als Leser zusammenzucken lässt. Die Unbekannte wird immer mysteriöser und gefährlicher. Ständig hat man Angst, dass sie um die nächste Ecke biegen könnte. Ich glaube so eine innere Anspannung hat bisher kaum ein Autor bei mir ausgelöst.

Das Buch ist mit seinen ca. 330 Seiten ja wirklich nicht dick, aber genau das finde ich ebenfalls ganz klasse. Sebastian Fitzek hält sich nicht mit irgendwelchen unwichtigen Kleinigkeiten auf, sondern beschränkt sich auf das Wesentliche. Genau das macht die Geschichte so spannend!

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Viktor Larenz, was einen schönen Einblick in sein Seelenleben und seine Gefühlswelt gibt. Die Trauer über den Verlust der Tochter, die Neugierde gegenüber der unbekannten Frau und später auch die Angst vor derselben. Das ist wirklich eine schöne Erzählperspektive, die den Leser perfekt mit Viktor Larenz mitfiebern lässt.

Der Protagonist Viktor Larenz war mir zwar nicht unbedingt sympathisch, ich glaube aber auch nicht, dass der Autor das bezweckt hat. Er ist halt der trauernde Vater, der sich auf einer Insel vor der Wirklichkeit versteckt und genauso auf die Unbekannte reagiert, wie es wahrscheinlich jeder andere auch getan hätte der seine Tochter vermisst - er möchte an möglichst viele Infos kommen. Die Unbekannte bleibt fast über die komplette Geschichte undursichtig. Man weiß nicht genau was sie vorhat, doch das was sie erzählt, macht sie äußerst verdächtig.

Ebenfalls ein eindeutiges Zeichen dafür, dass das Buch mich sehr beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass ich es bereits im August gelesen und erst jetzt rezensiert habe. Ich kann mich noch so gut an alle Einzelheiten erinnern und das passiert nur bei Büchern, die wirklich richtig richtig gut waren!

Das Ende ist der absolute Hammer. Ich möchte dazu jetzt gar nicht viel sagen, außer dass es mich total überrascht und auch geschockt hat. Damit hatte ich aber sowas von gar nicht gerechnet. Chapeau Herr Fitzek, was Sie mit dem einen Buch mit mir angestellt haben, ist wirklich der Hammer.

Ich weiß jetzt auch gar nicht, was ich noch weiter schreiben soll außer: LESEN!!! Unbedingt!

Ich möchte mehr von Fitzek, viel mehr (zum Glück habe ich noch ein paar seiner Werke auf meinem SUB, so habe ich genügend Nachschub.) Und bald erscheint ja auch der Augenjäger, von dem ich blöderweise eine Leseprobe gelesen habe und schon wieder total angefixt bin. Ich schreibe blöderweise, weil diese Leseprobe den Täter aus "Der Augensammler" verrät, den ich bisher noch nicht gelesen hatte. :/ Tja, da bin ich wohl selbst Schuld *g*

Fazit:
Ein Wahnsinnsbuch, das alle lesen sollten, die psychologische Spannung mögen und gerne die Nächte durchmachen :D Einsame Spitze!

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